Zum Wohl aus dem Wallis

E ine kolossale Tschäggättä-Maske «begrüsst» Besucher der Brasserie Valaisanne im Konferenzraum. Es ist eine unerwartete Begegnung mit der Kultur und den Besonderheiten der Region. Wer noch nie das Vergnügen hatte: Tschäggättä sind furchteinflössende Gestalten, die an der Fasnacht ihr Unwesen treiben. Neben der Holzmaske befinden sich an der Wand Informationen über «interessante Sachen, die wir hier im Wallis haben – zum Beispiel die Eringer Kuhkämpfe und Schwarznasenschafe», berichtet Flavio Biribicchi, verantwortlich für Valaisanne. Eines weiss man,
nachdem man die Wand im Konferenzraum betrachtet hat, mit Gewissheit: Die Brasserie Valaisanne ist stolz auf ihre Heimat. Die Schankanlage in unmittelbarer Nähe reiht das Bier nahtlos ein in die Traditionen und Eigenheiten der Region.

Besessenheit im besten Sinne

Wo denn der Unterschied zwischen einer Ostschweizer Brauerei und der Brasserie Valaisanne liegt, wollen wir wissen. «Die Ostschweizer Mentalität kann ich nicht beurteilen», gesteht Flavio, «ein wichtiger Punkt für uns ist aber die Verankerung im Kanton, in Sion.» So weit, so vorhersehbar in Anbetracht der grossen Tschäggättä an der Wand. «Wir sind extrem stolz auf unsere Region und zeigen es mit Produkten, die für Qualität stehen, wie beispielsweise Aprikosen und Wein. Um solche Produkte in unserer Gegend herzustellen, sind eine gute Portion Besessenheit und Sturheit und Leidenschaft nötig. Die gleiche Leidenschaft haben wir für unser Bier. Ohne die ginge es nicht», erklärt Flavio. Woher diese Sturheit kommt? Sie ist angeboren, vermutet er: «Das Wallis ist rau und ungeschliffen, das Wetter nicht immer schön. Das härtet die Leute ab und bringt Durchhaltevermögen.»

Rau und ungeschliffen sind auch die öffentlichen Räume der Brauerei. Restaurant, Taproomund Konferenzräume wurden vor gut sieben Jahren eröffnet – im angesagten Industrie-Stil mit Barhockern aus Eisen, viel Holz, Industrielampen und schwarzen Wänden. Zur gleichen Zeit, so erfahren wir, entstand auch eine brauereieigene Mikrobrauerei, womit wir endlich beim Bier wären.

 

Bierlabor

Neben der Hauptbrauerei, in der die Hauptsorten Lager, Zwickel und Pale Ale entstehen, gibt es eine losgelöste Mikrobrauerei. «Hier kreieren wir jährlich neue, limitierte Biere wie das Grape-Ale, das in Zusammenarbeit mit dem berühmten Walliser Winzer Andy Varonier entstand, oder das Apricot Sour Beer mit Walliser Aprikosen.» Da ist sie wieder, die Verbundenheit mit der Region. In diesem kleinen Bierlabor können die Brauer ihre Kreativität und Individualität in die Kreationen einfliessen lassen.

Diese Qualitäten schmeckt man aber auch im «Standardsortiment». Das Lager beispielsweise ist dreifach kaltgehopft. «Bei der Lagerung geben wir noch Hopfen dazu, was das Bier blumiger macht, ohne dass es bitter wird. Mit dieser Liebe zum Detail schaffen wir es, dem Bier eine noch interessantere Note zu geben», verrät Flavio. Ebenso spannend und Valaisanne-typisch ist das White IPA. Es ist ein Mix der Bierstile Weissbier und IPA und ist damit ein «hopfengestopftes Weissbier», so lernen wir. Inspiriert wurde das Bier natürlich vom Wallis selbst. Nämlich vom deutschsprachigen Ober- und dem französischsprachigen Unterwallis, die gemeinsam das einzigartige Wallis ergeben.

«Mit dieser Liebe zum Detail schaffen wir es, dem Bier eine noch interessantere Note zu geben.»
Flavio Biribicchi

Zukunftsträchtige Tradition

Gegründet wurde die Brauerei vor über 150 Jahren von einem holländischen Apotheker. Damals noch benannt nach Saint-George, dem Quartier, wo die Brauerei auch heute noch steht. «Im Wallis gab es damals viel Wein und wahrscheinlich trank er gerne Bier», mutmasst Flavio. Das Bier wird auch heute noch gerne getrunken. So gerne, dass sich die Brauerei über den Kanton hinaus einen Namen gemacht hat und sich bereits nach einem Ort für eine Betriebsvergrösserung umsieht. Dass der neue Standort in der näheren Umgebung sein soll, versteht sich dabei fast von selbst. Und bestimmt wird auch die Tschägättä-Maske dort auf die eine oder andere Weise wieder auftauchen.

Auf den Geschmack des Wallis gekommen?

Im TopCC finden Sie diese Biere der Brasserie Valaisanne:

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