Sommer, Sonne, Saft

Familie Möhl führt ihre Mosterei in fünfter Generation. Ihr fliesst Saft förmlich in den Adern so wird hier in Arbon frischer Most von Äpfeln und Birnen genannt.

Um die Mittagszeit an einem strahlenden Sommertag in Arbon im Thurgau: Das Thermometer im Obstgarten der Mosterei Möhl zeigt 28 °C an, gefühlt sind es einige mehr. Abkühlung verspricht ein Saft vom Fass im Schweizer Mosterei- und Brennereimuseum. Der Neubau von 2018 ist eine spritzige Mischung aus modernem Café, Möhl-Markenerlebniswelt und Museum mit echtem Bildungsauftrag. Ein Shop mit vielen Produkten rund um den Apfel und Fan-Artikel inklusive.

Hochstamm für hohe Qualität

Das Unternehmen Möhl, Obstverwerter und TopCC Lieferant, setzt sich mit beachtlichem Engagement für den traditionellen Feldobstbau ein. Die Früchte dieser Anbauform bilden die Grundlage für Saft vom Fass, Apfelwein, auch Cider genannt, Apfelsäfte, Schorlen und Destillate von höchster Qualität und ermöglichen eine nachhaltige Agroforstwirtschaft. Denn unterhalb der hochstämmigen Obstbäume ist Platz für eine weitere Bewirtschaftung, also für Sträucher oder Futtergras.

«90 Prozent unseres Obsts sind vom Hochstamm, 10 Prozent sind Niederstamm», erklärt Christoph Möhl, verantwortlich für Produktentwicklung und Marketing des Familienunternehmens. «Seit es diese Hagelnetze gibt, ist der Ausschuss sehr gering und damit auch der Anteil des Tafelobsts, der in die Mostpresse wandert.» Wo der Unterschied liegt zwischen den Früchten der beiden Zuchtformen, wollen wir wissen – und scheinen mit der Frage einen Nerv getroffen zu haben, denn nun kommt der «Pomologe», der Obstbaukundler in ihm durch: «Hochstammobst ist meist kleiner, hat dafür mehr Zucker, mehr Säure und mehr Aroma. Wenn du einen Boskoop, einen Heimenhofer, eine Winterbutterbirne oder etwas mit Gerbstoffen nimmst, dann schmecken die alle unterschiedlich. Hingegen eine SupermarktSorte wie Gala muss Kilos abgeben. Wenn wir einkaufen, wollen wir die anderen Qualitäten.» Dafür kauft der Betrieb das Obst von ca. 600 Obstlieferanten ein. Das leistet einen wichtigen Beitrag zum Erhalt des kleinbäuerlich strukturierten Obstanbaus in der Region.

Am Beginn steht die Biene

Den wenigsten ist es bewusst: Noch vor 70 Jahren war der Thurgau ein Obstbauparadies. Der Bestand an traditionellen Hochstammbäumen hat sich zwischen 1950 und 1975 durch staatlichen Eingriff drastisch minimiert. Und mit ihm der Lebensraum und die Futterquellen für zahlreiche Insekten. «Bilder aus China, Kalifornien und letztens auch aus Spanien zeigen, dass das Bienensterben ein grosses Thema ist», so Möhl Auch diesem Thema widmet sich sein Museum. Mit didaktisch bestens aufbereiteten Exponaten und Erklärungen sowie einem eigenen Wildbienenparadies vor der Türe. Wer hätte geahnt, dass nur zwei Wildbienen durch ihre Arbeit 9’550 Liter Apfelsaft «produzieren»? Dazu muss man wissen, dass die Wildbiene bis zu 200 Mal effizienter in der Bestäubung von Apfelbäumen ist als die Honigbiene. Denn sie müssen keinen Nektar transportieren und fliegen auch, wenn’s kalt ist.

«Wir wollen Verantwortung für die Region tragen.»
Christoph Möhl

Wachstum und Museum

Im Jahr 2011 übernahm das Unternehmen die Lieferanten, das Warenlager und die Mitarbeitenden eines Thurgauer Betriebs, der Konkurs gegangen ist. «Dafür mussten wir die Kapazitäten erweitern», erzählt Christoph Möhl, «denn wir wollten die Verantwortung für die Region tragen – und natürlich, dass die Verantwortung nicht in fremde Hände ausserhalb des Kantons oder der Schweiz fällt.» Die neuen Keller befinden sich heute unterhalb des Museums. Sie beherbergen die grössten ovalen Holzfässer der Schweiz.

Etwa zur gleichen Zeit musste damals die Fachhochschule Wädenswil ihr Museum, das Mostorama, schliessen. «Da hat mein Vater interveniert, weil er dieses Kulturgut erhalten wollte. Er hat kurzerhand einen Vertrag unterschrieben, der uns die Ausstellungsstücke für 30 Jahre als Dauerleihgabe einbrachte.»

Familie Möhl war es wichtig, dass das neu zu errichtende Museum keine LED-Erlebniswelt wird. Es sollte der Historie der regionalen Obstverwertung Rechnung tragen. Das ist ihr tatsächlich gelungen. Die kühlen Getränke aus Hochstamm-Äpfeln direkt vom Hersteller, Fan-Artikel und Schatten an heissen Sommertagen gibt es zusätzlich obendrauf.

Möhl – Getränke mit Saft und Kraft

Die Herkunft der Mosterei Möhl ist die bäuerliche Obstverarbeitung – zu feinen Apfelsaft- und Apfelweinspezialitäten. Seit 1895. Inspiriert von anderen Märkten und Ländern wurde das Sortiment stetig erweitert. Mit Erfolg: 1995 kam Swizly auf den Markt, eine Mischung aus Apfelwein mit Süssmost und Holunderblütensirup. 1999 wurde Shorley entwickelt, ein erfrischender Apfelsaft mit Passugger Mineralwasser. Die neueste Line «Cider Clan» kommt mit charakterstarken Variationen einem individuellen Konsumbedürfnis entgegen. 65 bis 70 Prozent der Möhl-Getränke finden ihren Weg über den Handel direkt in die Gastronomie.

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