
«Es gibt keine schlechten Jahrgänge. Es gibt einfachere und schwierigere.»
Attila, wie hat deine Weinleidenschaft begonnen?
Attila, wie hat deine Weinleidenschaft begonnen? Mit 18 Jahren bin ich mit Kollegen zur Weinlese nach Frankreich mitgegangen. Dann bin ich in der Gastronomie tätig gewesen und habe eine Sommelier-Ausbildung gemacht. In der Schweiz wurde ich im Hotel Therme Vals zum Chef de Service und habe so viele Winzer kennengelernt auch von der Bündner Herrschaft.
… und soviel verdient, dass du dir dort einen Weinberg kaufen konntest?
Nicht ganz. Ich habe natürlich gespart. Aber Geld ist nicht alles. In der Bündner Herrschaft einen Rebberg zu bekommen, ist vielmehr eine Frage der Connections. Noch dazu, wenn es eine gute Parzelle sein soll.
Wie bringst du das alles mit deinem Beruf unter einen Hut?
Ich mache das nur hobbymässig. Das ist einfach meine Leidenschaft. Ich produziere mit Hilfe von fünf Freunden 2'000 Flaschen im Jahr, fünf verschiedene Sorten, und verkaufe sie an Privatleute und Gastronomen. Bei TopCC kann ich natürlich auch meine önologischen Kenntnisse perfekt einbringen. Das ist ein echter Mehrwert für unsere Kunden.
Hast du deine Weine für Weihnachten schon eingekauft?
Nein, ich kaufe nur Wein, wenn ich etwas Interessantes sehe. Für Bordeaux bin ich sehr offen. In der Toskana passiert auch oft viel Neues und es gibt immer wieder auch spannende Österreicher.
Anders gefragt: Was macht einen Festtagswein für dich aus?
Da bin ich total offen. Worauf ich gerade Lust und Laune habe. Das kann ein Bordeaux sein, ein Österreicher oder einer aus dem Bündner oder St. Galler Rheintal. Der Wein muss einfach zum Essen passen und zu den Gästen, die ich einlade.
Es muss also kein bestimmter Jahrgang oder ähnliches sein?
Nein. Natürlich sagt man, bei einem Bordeaux sollte man ältere Jahrgänge trinken. Aber wenn ich Lust auf einen Bordeaux habe, mache ich auch mal einen 2016er auf. Was soll’s! Er muss nicht 20 Jahre alt sein. Wie gesagt, es kommt vielmehr auf die Situation an, zu der der Wein passen muss. Viel Spass machen zum Beispiel auch Verkostungen mit Freunden. Jeder bringt eine Flasche mit, und wenn wir diese dann auch noch blind verkosten, wird es noch spannender. Da gibt es dann meist richtige Überraschungen.
Welche Weine würdest du einem Weinanfänger empfehlen, zum Beispiel zum Verschenken an Weihnachten?
Es gibt Weine, die immer gut passen. Zum Beispiel toskanische Weine – Sangiovese bis Cabernet Sauvignon. Bordeaux ist anspruchsvoller, Pinot Noir ist auch Geschmackssache.
Wenn du ein Wein wärst, welcher wärst du?
Wenn du ein Wein wärst, welcher wärst du? Ein sehr feiner, aromatischer und gut gereifter Pinot Noir, in dem viel Arbeit und Leidenschaft drinsteckt.